Buch von Glück

gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen
Fr. 27.00, Euro: 17.00
ISBN: 978-3-85990-078-3

Zum Warenkorb hinzufügen

Dragica Rajcic hat sich einen Namen gemacht als eine Stimme der ImmigrantInnen, indem sie immer wieder witzig und genau die Schweiz aus dem Blickwinkel der „Ausländer“ aufs Korn nimmt und die Situation der „Fremden“ reflektiert. Besonders eindringlich und engagiert hat sie diese Thematik zur Zeit des Krieges in Kroatien, Bosnien und Herzegowina in Worte gefasst.

Mit ihrer Lyrik in gebrochenem, schillerndem Deutsch unterstreicht sie die Fremdheit auch sprachlich, sie irritiert und fasziniert mit eigentümlichen Wendungen und gekonnten Pointen und lässt in den Bruchstellen die Funken sprühen. Die Auseinandersetzung mit der eigen-fremden Sprache – vertraute und trügerische Stütze – gehört zu den Fragestellungen, die sie in all ihren Gedichtbänden, auch in diesem, begleiten.

Im Vordergrund steht im Buch von Glück aber ein anderes Thema: Die Liebe. Die Liebe mit ihrer Sehnsucht und Entgrenzung, mit dem Aufbrechen des Gefestigten, den unlebbaren Entwürfen – und schliesslich der schmerzhaften Ernüchterung angesichts der Utopie der Zweisamkeit. Das schwankende, suchende Lebensgefühl greift auf alles über, prägt auch das Nachdenken über Kindheit, Herkunft, Identität oder Frausein, lässt träumen und zweifeln und mündet oft in eine leise Ironie. So bündelt das Buch von Glück in einem lyrischen Wechselbad Momentaufnahmen eines überschwänglichen und trauernden, eines ausgelieferten und kritischen Ich. Getragen von einer Sprache, die lakonisch und präzis über die Beschreibung von Alltäglichem das Existenzielle aufleuchten lässt.


Unter deinen Augen

kein Regen
Milch überschwapt,
geht noch mehr

verstehe
bringe kein laut
gehe
ich wäre dumm und dämlich
sagen müssen
nur
mein herr, wie möchte ich sie
sehr
übersehr

Rezensionen

Viel Musik in Buch von GlückLilith Frey / Blick / 11.12.04

Das Licht der BuchstabenMarica Bodrozic / Der Bund

Nennen sie freulein nicht freulein wenn sie / Sprache bestellenVirgilio Masciadri / orte 152/2007

Liebeslyrik, ziemlich prosaischEva Bachmann / St. Galler Tagblatt / 15.10.04

TwitterStumbleUponRedditDiggdel.icio.usFacebookLinkedIn