Carlino

Aus dem Englischen von Stefan Howald
gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen
Fr. 32.00, Euro: 17.50
ISBN: 978-3-85990-039-4

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Freiheit bedeutet Gefahr: Das erlebt der britische Offizier Stuart Hood, als er im September 1943 aus einem Kriegsgefangenenlager in Norditalien freigelassen wird. Faschistischen Milizen und deutschen Besatzungstruppen ausweichend, schlägt er sich von Bauernhof zu Bauernhof durch, überquert im tiefsten Winter den Apennin und schliesst sich dem italienischen Widerstand in der Toskana an, bis zur Befreiung der Provinz durch die Alliierten.

Seine Erfahrungen beschreibt Stuart Hood in einer eindrücklich lakonischen, ebenso präzisen wie poetischen Sprache. Halb Asyl Suchender, halb Tagelöhner, lernt er eine bäuerliche Wirtschaft kennen, die durch den Krieg noch karger und isolierter geworden ist. Unerbittlich sind die Bauernfamilien ans Land, an die Jahreszeiten und den Landbesitzer gebunden, auf die bare Existenz reduziert. Und doch entspringt der Armut immer wieder menschliche Solidarität. So wird Hood unter dem Namen Carlino Mitglied einer Partisaneneinheit, überlebt einen faschistischen Hinterhalt, organisiert den Widerstand in Chianti und wird dabei mit ethischen Zwangslagen konfrontiert, wenn er einen vermuteten Spion hinrichten lässt.

Nach dem Krieg ist Hood mehrfach an die Stätten seiner Flucht und Kämpfe zurückgekehrt und später zum Ehrenbürger jener italienischen Gemeinde geworden, für deren Freiheit er sein Leben wagte. Sein Bericht reflektiert die Erinnerungen zugleich mit der nicht immer zuverlässigen Erinnerungsfähigkeit. Carlino erinnert an ein anderes Italien, in doppelter Hinsicht: Er beschreibt eine untergegangene bäuerliche Kultur und ein politisches Engagement, das bei allen schmerzhaften Entscheiden auf Leben und Tod letztlich Humanität nicht preisgibt.

Rezensionen

Carlino - ein britischer Offizier im WiderstandUrs Rauber / NZZ am Sonntag / 5.1.03

"Carlino": Ein Schotte beim italienischen WiderstandPaul L. Walser / WOZ / 19.9.02

Ein Bericht über Gefühle und EinsichtenStefan Howald / Tagesanzeiger / 2.7.02

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